Wenn Firmen Firmendinge tun

Ich habe jetzt schon mehrere Jahre darüber nachgedacht, wieso, warum, weshalb eine ansich coole Firma es sich gefallen lässt, von geldgeilen anderen Arschpiratenfirmen regelrecht ausgebeutet zu werden. Es will mir nicht in meine Birne.

Nehmen wir an, Firma A (für „Arschpirat“) stellt Firma B (für „Betrogene“) eine Dienstleistung zur Verfügung, wir nennen diese zB Microsoft Office, oder Autodesk Auto-CAD. Diese Firma B zeichnet nur in 2 d und die Anwendungsfälle für die Notwendigkeit einer Zeichnung sind generell gering. Kostenfaktor für die laufenden Lizenzen für 2 Einzelplatzrechner: viel zu viel / Jahr. Auto-CAD LT alleine kostet ca 650 Euro Lizenzgebühren nur für einen PC Platz jährlich. What the fuck? Nehmen wir an in der Firma B arbeiten ca. 10 Rechner mit diesem überteuerten Kackprogramm. Das könnt ihr euch eben selbst, sogar im Kopf ausrechnen.

Rechnung:

6500,- Auto-CAD Lt
299,- Einzel-Lizenz für MS Office und Businesskacklösungen x ca. 40 Personen
11960,- für MS Office & Business

= 18460,- reine Lizenzkosten / Jahr

dafür, dass man

a) sich an ein Arschpirat-Unternehmen bindet, welches beschissene Tools anbietet (MS Teams kann nicht mal rechteverwaltete Kalender.)

b) ein bißchen 2D maßstabsgetreu CAD-Pläne anfertigen kann und

c) alle seine Firmendaten in eine Cloud im Ausland verfrachtet hat, die bei Ausfall des „!Services“ dann auch einfach mal weg sind und

d) einen Haufen Kohle absparen muss, um Dienste zu kaufen, die man auch für einen BRUCHTEIL der Kosten aus offenen Quellen beziehen könnte.

Wenn Dir als CEO einer an sich coolen Firma jemand sagen würde „hey, warum speicherst Du nicht alle Deine relevanten Daten bei mir? Ich will dafür einen ordentlichen Batzen Kohle haben, Du bekommst eine fragwürdige Datensicherheit, doch dafür kriegst Du natürlich die überteuerten Tools die Du brauchst, inklusive nicht-Interoperabilität und schlechtem Support„, Du würdest diese Person sofort aus Deinem Büro werfen, wenn Du noch alle Latten am Zaun hättest.

Für das Geld stelle ich mir einen Fullstack-Developer auf 14 Stunden im Monat an, der/die mir maßgeschneidert meine digitalen Anforderungen im Unternehmen mittels Open-Source-Technologie umsetzt. Wenn ich noch etwas dazu lege, dann kann dieser sogar Support für die EDV-Einzelplätze übernehmen.

Hach, stelle sich jemand vor, das Geld, was Firmen jedes Jahr an Kohle aus dem Fenster werfen, um dafür zwar ein Produkt, aber ein vergleichsweise beschissenes Produkt, zu lizensieren, käme nur zur Hälfte der Open-Source-Community und den EntwicklerInnen zugute, die jahrein jahraus dafür Sorgen, dass es vernünftige Software gibt, die ihre Nutzenden nicht verarscht, was wäre die Welt dann für ein geiler digitaler Ort?

In dieser riesigen Firma C (das ist der Mutterkonzern von Firma B) gelten so strikte Regeln für die IT, dass man als Enduser nicht mal seine Icons vom Desktop in den Mülleimer ziehen kann, geschweige denn in der Lage dazu wäre, die Startseite seines Browser zu ändern. Alleine dafür müsste es schon eine finanzielle Entschädigung in Form monatlicher Sonderzahlungen geben. Sowie die Aufnahme von digitaler Bevormundung des Endusers in die betrieblichen Gefährdungsbeurteilungen unter „psychische Arbeitsschwere.“

Das schlimmste ist aber, dass die CEOs, CFOs, und alle andere C’s der Firma B aber alle Segeln streichen, anstatt zu rebellieren. In Gesprächen wird nur geäußert, dass die vorherrschende Situation scheiße ist. Ja, wie wäre es denn damit, einfach SELBST für eine EDV-technische Infrastruktur zu sorgen? Na, weil man das ja nicht darf. Aber ihr habt auch schonmal davon gehört, dass man darauf auch einfach scheißen kann? Was soll denn bittschön Firma C als Mutter von Firma B dagegen tun, wenn Firma B ihr eigenes Süppchen kochen will? Die CEOs entlassen? Ich glaube kaum.